Suchtberatung:Condrobs bekommt mehr Personal

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Alkohol und andere Drogen werden für immer mehr Jugendliche zum Problem. (Foto: Christian Endt)

Weil insbesondere unter Jugendlichen Fälle von Alkohol-, Drogen- oder Internetabhängigkeit zunehmen, stockt der Landkreis München seine Unterstützung auf.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis München

Auch im Landkreis München nimmt der Bedarf an Prävention, Beratung und vor allem Hilfeleistung für Kinder und Jugendliche zu, die an einer Sucht leiden. Auch befeuert durch die Corona-Pandemie. Immer mehr Eltern von 15- bis 17-Jährigen oder Betroffene selbst und auch die Jugendhilfe wenden sich hilfesuchend an die Organisation Condrobs, die im Auftrag des Landkreises Menschen bei Suchterkrankungen hilft. Der Landkreis will angesichts steigender Fallzahlen den Anbieter nun personell noch besser ausstatten, um Erkrankungen bereits präventiv zu vermeiden und im Ernstfall Hilfe leisten zu können. Das Angebot des öffentlich anerkannten Jugendhilfeträgers richtet sich an Kinder und Heranwachsende im Alter von zehn bis 21 Jahren.

Die Beratungstermine von Condrobs nehmen seit geraumer Zeit stetig zu. Aus dem Jahresbericht, den der Verein am Dienstagnachmittag dem Jugendhilfeausschuss des Kreistags vorgelegt hat, geht hervor, dass der Träger alleine im ersten Halbjahr dieses Jahres 298 Beratungen mit Eltern, Kindern und Jugendlichen erledigt - etwas mehr als 150 davon fanden mit Jugendlichen alleine statt, nahezu 100 mit den Eltern. Im Jahr zuvor waren es noch um die 400 Gespräche.

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Die meisten Beratungstermine gehen von Eltern selbst aus, deren Kinder etwa mit Alkohol oder Drogen in Berührung kommen oder auch an einer Spielsucht leiden. Es kommt aber auch immer häufiger vor, dass Hilfe im Zuge eines Strafverfahrens in Anspruch genommen wird, wenn es zu einer Suchtproblematik kommt.

Im ersten Halbjahr ließ sich laut Condrobs beobachten, dass vor allem die Heranwachsenden im Alter von 15- bis 17 Jahren anfällig sind - und es sind vor allem Fälle mit Cannabinoiden, insbesondere Cannabis, mit denen es die Berater zu tun bekommen. Gefolgt von Internetsucht, Alkoholproblemen, aber auch Missbrauch mit Kokain und anderen Stimulanzen. Vier junge Menschen, berichtet der Träger, konnten im ersten Halbjahr dazu gebracht werden, den Drogenkonsum komplett einzustellen. Bei vielen weiteren sei es möglich gewesen, eine Reduktion des Konsums zu erreichen - und auch den Eltern konnten erfolgreich Methoden bei der Erziehung ihrer Kinder vermittelt werden.

Condrobs bietet aber nicht nur direkte Beratungshilfe an, sondern veranstaltet auch Elternabende und Informationsveranstaltungen im Landkreis München. Um vor allem aber auch dem wachsenden Bedarf in der direkten Beratung gerecht werden zu können, soll nun das Personal von Januar 2024 aufgestockt werden. Der Landkreis wird hierfür von kommendem Jahr an mehr als 180 000 Euro in die Hand nehmen. Damit, so erhofft sich Condrobs, soll die Erfolgsquote bei der Suchtbekämpfung weiter erhöht werden.

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