Oktoberfest 2023: In Gefahr? Hier finden Sie auf der Wiesn Hilfe

In wenigen Tagen startet mit der Wiesn wieder das größte Volksfest der Welt. Wer möglichst sicher auf dem Oktoberfest unterwegs sein will, sollte diese Anlaufstellen kennen.

"Auf eine friedliche Wiesn": Mit diesen Worten wird in jedem Jahr vom Münchner Oberbürgermeister das erste Bierfass auf der Theresienwiese angezapft. Überwiegend ist es das auch – friedlich und gemütlich, "griabig", wie der Bayer sagt. Leider kommt es dennoch in jedem Jahr wieder zu Auseinandersetzungen und Übergriffigkeiten von Besuchern.

Darum gibt es auf der Theresienwiese auch in diesem Jahr wieder mehrere Initiativen und Einrichtungen, die von Betroffenen präventiv oder im Gefahrenfall aufgesucht werden können.

Sonderausbildung für das Oktoberfest: Polizeiinspektion 17

Für die Sicherheit auf dem 188. Oktoberfest ist natürlich an erster Stelle die bayerische Polizei verantwortlich. Rund 600 Beamte aus München, aber auch aus benachbarten Gebieten, werden 2023 auf der Theresienwiese eingesetzt – sowohl in Uniform als auch in Zivil.

Die Polizeiinspektion 17 (Wiesnwache) befindet sich im westlichen Teil der Theresienwiese im Bereich des Servicezentrums. Sie ist jeden Tag von 9 Uhr bis 1.30 Uhr nachts besetzt. In unmittelbarer Nähe des Festgeländes befindet sich außerdem die Polizeiinspektion 14 – Westend in der Beethovenstraße 5. In unmittelbaren Gefahren- und Notsituationen sollte dennoch die 110 gewählt werden.

Da der "Einsatzbereich Oktoberfest" besondere Ansprüche an die Polizisten stellt, entwickeln die Einsatztrainer stetig neue Konzepte. Wie die Polizei München auf ihrer Instagram-Seite mitteilt, werden diese den Beamten in Spezialschulungen vermittelt. Im Fokus stehen dabei die Themen Kommunikation und Konfliktbewältigung, Einsatztaktik, Selbstverteidigung und Erste Hilfe.

Wiesn 2023: "Safe Space" und Fahrdienst für Frauen

Die Initiative "Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen" hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen auf der Wiesn zu schützen. So bietet sie unter anderem einen Safe Space an, in den sich Oktoberfestbesucherinnen zurückziehen können, wenn sie sich von einer Situation bedroht oder überfordert fühlen.

Der Safe Space ist im Servicezentrum hinter dem Schottenhammelzelt, rechts unterhalb der Bavaria, eingerichtet worden. Geöffnet ist der Sammelpunkt unter der Woche von 18 bis 1 Uhr nachts, am Wochenende bereits ab 15.30 Uhr. Telefonisch sind die Mitarbeiter unter folgender Nummer zu erreichen: 089 / 890 57 45 188.

Vor Ort stehen den Betroffenen geschulte Psychologinnen und Sozialpädagoginnen zur Verfügung. Insbesondere im Fall von Nötigung, Belästigung oder Vergewaltigung ist das Fachpersonal dafür da, zuzuhören und das weitere Vorgehen zu besprechen.

Darüber hinaus haben Mädchen und Frauen die Möglichkeit, einen gesonderten Fahrdienst in Anspruch zu nehmen. Dieser richtet sich vor allem an Frauen, die unmittelbar Opfer von sexuellen Belästigungen und Übergriffen geworden sind.

Auch im Vorfeld eines Wiesn-Besuchs können sich Frauen über die Website darüber informieren, wie sie sich vor möglichen Gefahrensituationen auf der Wiesn schützen können.

Condrobs startet Initiative "WiesnGentleman*"

Eine weitere Aktion, um die Wiesn für die Besucher zu einem "Wohlfühlort" zu machen, hat sich Condrobs e.V. überlegt. Schon vor sieben Jahren rief die deutschlandweit agierende Initiative das Präventionsprojekt "WiesnGentleman*" ins Leben. Ziel: ein respektvolles und sicheres Miteinander.

Streetworker helfen in den Abendstunden insbesondere jungen Wiesn-Besuchern bei diversen kleinen und größeren Problemen: verloren gegangene Freude wiederzufinden, Tipps für den sicheren Nachhauseweg zu geben oder bei Bedarf Polizei oder Rettungsdienst zu rufen.

"Gerade rund um das Oktoberfest ist die konkrete Hilfe vor Ort für die jungen Menschen überaus wichtig. Unsere Streetworker helfen und intervenieren bei konkreten Ausnahmesituationen, klären aber auch präventiv über mögliche Risiken beim Feiern auf", so Frederik Kronthaler, geschäftsführender Vorstand bei Condrobs.

Ziel des Projekts ist es, Besucher dafür zu sensibilisieren, die persönlichen Grenzen jeder anderen Person zu achten und auch die eigenen Grenzen nicht zu überschreiten. Um darauf aufmerksam zu machen, verteilen Condrobs-Mitarbeiter außerdem am Eingang der Wiesn Flyer.

Darüber hinaus wird von Condrobs e.V. außerdem auch 2023 der Wiesn-Courage-Preis für den "WiesnGentleman*" des Jahres ausgelobt. Dieser wird an eine Person verliehen, die auf dem Oktoberfest in besonderem Maße Zivilcourage bewiesen hat.